Was ist der Marktpreis?
Inhaltsverzeichnis
- Welche Arten von Gütern und Dienstleistungen haben einen Marktpreis?
- Wer hat den Ausdruck „Marktpreis “ erfunden und wie wurde er festgelegt?
- Welche Bedingungen müssen Für die Bildung des Gleichgewichtspreises verwirklicht sein ?
- Was versteht man unter dem Ausdruck „Marktpreis“ im Handelsrecht ?
- Wie unterscheidet man Gleichgewichtspreise jeweils abhängig von Verbreitungsgrad ?
In der Sozialökonomie und Betriebslehre ist der Marktpreis der Abgabepreis. Der Abgabepreis wird für Dienste und Waren auf einem Absatzmarkt zu einem festen Augenblick von Marktteilnehmern ausgezahlt und erlangt.
Welche Arten von Gütern und Dienstleistungen haben einen Marktpreis?
Speziell Bindemittel, Materialien, und Waren, Fertigerzeugnisse, Zwischenprodukte, Halbfertigprodukte und Betriebsstoffe kommen als Waren mit einem Marktpreis in Betracht. Es gibt neben diesen stofflichen Waren nochmal geistige Waren wie Copyrights, Firmenwerte, Anforderungen und nahestehende Schutzrechte wie Gebrauchsmuster, Geschmackmuster, Marken, Markenzeichen, Patentschutze, Genehmigungen oder Berechtigungen. Prämie, Geldmarktzins, Gebührnis oder Vergütung heißt der Marktpreis von Diensten oftmals.
Wer hat den Ausdruck „Marktpreis “ erfunden und wie wurde er festgelegt?
Zwischen Marktpreis und naturgemäßem Abgabepreis unterschied der Merkantilist Richard Cantillon im Jahre 1755 erstmalig. Der Marktpreis hänge danach von Bedarf und Warenangebot ab und der Marktpreis könne vorübergehend wegen der Marktentwicklung über oder unter dem naturgemäßen Abgabepreis stehen, weil es mühsam sei die Produktion von Gütern und Lebensmitteln der Verwendung anzupassen. Der Marktpreis ist der naturgemäße Abgabepreis bei Cantillon, zu dem Marktgleichgewicht herrscht. In seiner Schrift Der Wohlstand der Nationen sah Adam Smith im März 1776 die Produktionskosten als Basis des Gleichgewichtspreises an. Dem naturgemäßen Abgabepreis entsprächen sie. Wobei der Bedarf auf die Preisbildung keine Auswirkung ausübe, bestimmte sich für David Ricardo dagegen 1817 der Marktpreis ausschließlich durch die Arbeitskosten. Zwischen dem kurzzeitigen Marktpreis und dem permanenten gewöhnlichen Abgabepreis unterschieden beide wie schon die Physiokraten. Unter dem Marktpreis verstand Jean Baptiste Say 1827 dasjenige Geld-Quantum, um welches ein Product grundsätzlich zu erwerben oder zu veräußern steht. Er hingegen erkannte, dass der Marktpreis die Relation zwischen Warenangebot und Bedarf anzeigt.
Das mittlerweile im Juni 1794 in Stärke getretene Allgemeine Preußische Landrecht verlangte in Stil. 353 PrALR, dass – wenn im Kontrakt der Marktpreis oder der Börsenpreis als Einkaufspreis festgelegt ist – so ist im Unsicherheit hierunter der aktuelle Kaufpreis, welcher zur Zeitform und an dem Platz der Realisierung oder an dem für letzteren berechtigten Handelszentrum nach den dafür bestehenden lokalen Errichtungen festgelegt ist, .. der mittlere Kaufpreis zu verstehen. Auf eine Stufe stellte er damit den Marktpreis mit dem Börsenpreis erstmalig. Als den Abgabepreis definierte der Rechtswissenschaftler Wilhelm Endemann 1853 den Marktpreis. Der Abgabepreis wird für eine Waare im geöffnetem Geschäft zu einer genauen Zeitlang generell eingefordert und gehalten. Lediglich die Güter, die im Marktplatz oder an der Aktienbörse umgesetzt sind, besitzen demnach einen Marktpreis. Den Marktpreis in Typus übernahm das ADHGB vom Mai 1861. Das Reichsoberhandelsgericht definierte den Marktpreis in einer Entscheidung vom April 1871 wie folgt: Als Marktpreis einer bestimmten Stellung ist … derjenige Durchschnittskurs anzusehen, welcher sich bei Vergleichung einer gewaltigen Anzahl von an jener Fläche zugeschlossenen Läden als der, von den außerordentlichen privaten Relationen und anderweitigen speziellen Gegebenheiten des Betriebsschlusses selbstständige, unsägliche Werder der betreffenden Waare darstellt. Man schreibt demnach dem Marktpreis die Charaktermerkmale der Sachlichkeit und Repräsentativität zu.
Welche Bedingungen müssen Für die Bildung des Gleichgewichtspreises verwirklicht sein ?
Die Einheitlichkeit der Erzeugnisse / Serviceleistungen, ein aktivischer Absatzmarkt mit umsatzwillgen Händlern und Ankäufern und publik beobachtbare Verkaufspreise sind Bedingungen für den Marktpreis. Den Bedarf, der durch Warenangebot und ist, zustande zukünftigen Marktpreis benutzte die traditionelle Sozialökonomie als Gegensatzwort zum naturgemäßem Abgabepreis. Wird von einem Handelsgut zu wenig oder zu viel angeboten oder ausgefragt, so steigt oder sinkt der Marktpreis über oder unter den naturgemäßen Abgabepreis. Der Marktpreis liegt bei Unmenge daher mehr unter den Herstellungskosten. Er steigt bei Übernachfrage darüber. Dass sich keine beständige Ausgeglichenheit einstellt, kann bei der Preisbildung nicht auftreten. Einen Kasus beschreibt das Spinnwebtheorem, in dem der Marktpreis um das Marktgleichgewicht mit vermehrter, kontinuierlicher oder abnehmender Auslenkung oszilliert. Auffassungen von einem fairen Abgabepreis löste die Konzeption des Gleichgewichtspreises ab.
Wie beeinflusst der natürliche Preis den Marktpreis?
Der Marktpreis kann um den naturgemäßen Abgabepreis pendeln, muss aber letztendlich immerdar erneut dessen Ausmaß vollbringen, denn der naturgemäße Abgabepreis ist laut Adam Smith der zentrische, auf den die Abgabepreise aller Waren kontinuierlich hinstreben. Am Knotenpunkt der Nachfragekurve und Angebotskurve liegt dieser Marktpreis grafisch im Marktdiagramm. Am Verknüpfungspunkt ergibt sich eine Markträumung, weil angebotene und nachgefragte Beträge übereinstimmen. diese Zahl ist die Gleichgewichtsmenge. Aus der Angebotsfunktion
und der Nachfragefunktion
lässt sich nachfolgende Gleichgewichtsfunktion herleiten:
Darin sind:
Der Abgabepreis wird zutreffend bei einem Überfluss dahin zum Marktpreis fallen, bei Übernachfrage betreffend hochgehen. Sämtliche Preisfunktionen erfüllt zudem der Marktpreis.
Wie lässt sich der kalkulatorische Marktpreis festlegen ?
Der Marktpreis ist aus Perspektive der Preiskalkulation ein Abgabepreis, der nachfrageorientiert ist. Der Abgabepreis, der nachfrageorientiert ist, errechnet sich aus dem Marktplatz, der im ist, machbarem Durchschnittserlös abzüglich der Gesamtkosten, die durch den Kostenträger verursacht sind. Die Komponenten des Gleichgewichtspreises, der kalkulatorisch ist, sind die Selbstkosten und die Gewinnspanne. Preistaktische Erwägungen wie die Preisuntergrenze können dabei beachtet werden. Am Marktpreis orientiert sich die rückläufige Berechnung. Der Wettbewerb und wohl informierte Ankäufer bestimmen den Marktpreis, der durch den Lieferanten nicht beherrschbar ist, so dass er sich als Mengenanpasser verhält. Die Rückbesinnung letztendlich ergibt ausgehend vom Marktpreis denjenigen Bezugspreis, zu dem sich die Erzeugung / Verarbeitung und der nachfolgende Verkauf weiteren lohnt.
Was versteht man unter dem Ausdruck „Marktpreis“ im Handelsrecht ?
Ein Rechtsbegriff ist der Marktpreis außerdem, bei dem es aber an einer Legaldefinition fehlt. Die Vergütung, die ortsüblich ist,, somit der Durchschnittskurs, der am Erfüllungsort zur Erfüllungszeit für entschiedene Güter einer entschiedenen Kategorie gezahlt ist, sieht der Bundesgerichtshof im Marktpreis.
Der Marktpreis ist im Handelsrecht mit dem Börsenpreis angeglichen. Alle Kurse sind Börsenpreise. Die Kurse werden für die Commodities oder Wirkungen, die an einem Markt gehandelt sind, vermerkt. Gleichgewichtspreise sind alle restlichen Abgabepreise auf einem aktivischen Absatzmarkt. Soweit aber kein aktivischer Absatzmarkt besteht, anhand dessen sich der Marktpreis feststellen lässt, ist der beizulegende Preis mit Einsatz generell gültiger Bewertungsmethoden festzusetzen ( § 253 Absatz 4 HGB ). Um den niedersten Marktwert eines Anlagegegenstands festzustellen verlangt das Niederstwertprinzip des § 253 Absatz 4 HGB beim Umlaufvermögen die Zugrundelegung von Gleichgewichtspreisen oder Börsenpreisen. § 255 Absatz 4 HGB setzt dabei den Preis, der beizulegend ist, dem Marktpreis gleich. Sowohl der Börsenpreis sowie der Preis, der den beizulegende ist, sind hierdurch handelsrechtlich dem Marktpreis angeglichen.
Der Marktpreis ist bilanzrechtlich ein Kaufpreis. Der Kaufpreis wird für ähnliche Vermögensgegenstände wie dem Vermögensgegenstand, der zu bewertend ist, auf einem tätigen Absatzmarkt am Bilanzstichtag bezahlt. Gleichartig bedeutet hiermit, dass alle preisbildenden Kenngrößen überwiegend identisch sind, so dass keine Modifikationen des beobachteten Abgabepreises gemacht werden müssen. Ein aktivischer Absatzmarkt zeichnet sich dadurch aus, dass überwiegend heterogene Vermögensgegenstände zu publik geöffneten Abgabepreisen angeboten werden und in der Regelmäßigkeit stets vertragswillige Ankäufer und Händler vorzufinden sind. Der Marktpreis wird als an einem aktivischen Absatzmarkt festgestellt betrachtet, wenn er an einer Aktienbörse, von einem Verkäufer, von einer Branchengruppe oder von einem Kontrollorgan einfach und ständig verfügbar ist und auf zeitgenössischen und ständig auftretenden Markttransaktionen zwischen selbständigen dritten Marktteilnehmern beruht. Wertersatz ist zu entgegenbringen, der Sachwert der Ware bestimmt sich nach dem Marktpreis ( § 429 Absatz 3 HGB ).
Vor allem bei der Verwendung von Kreditsicherungen erwähnt das BGB den Marktpreis oder Börsenpreis.
Sind steuerrechtlich Produkte ähnlicher Natur und Gütefaktors am Absatzmarkt in Wirklichkeit verfügbar, so stimmt der Marktpreis in aller Normalfall mit dem Teilwert überein.
Wie unterscheidet man Gleichgewichtspreise jeweils abhängig von Verbreitungsgrad ?
Der Marktpreis dient zur Einschätzung der Summen von Produkten, es gilt also:
Für die Bestandsaufnahme, die nach der Erfassung stattfindend ist, ist der Marktpreis daher eine unerlässliche Wertkonvention. Der Marktpreis dient in der Sozialökonomie als Maßstab der Messgrößen, die volkswirtschaftlich sind, der Teuerungsrate, des Bruttoinlandprodukts oder des Preisindex.
Jeweils nach Verbreitungsgrad eines Absatzmarktes können nächste Gleichgewichtspreise unterschieden werden:
Marktform | Marktpreis | ökonomische Ebene |
---|---|---|
Wochenmarkt | lokaler Preis | Mikrodaten |
Binnenmarkt | Binnenmarktpreis | Mesodaten |
Weltmarkt | Weltmarktpreis | Makrodaten |
Stimmen Weltmarktpreis und Binnenmarktpreis überein, so handelt es sich um ein Marktgleichgewicht. Liegt der Weltmarktpreis über dem Marktpreis auf dem Inlandsmarkt, so wird die hiesige Herstellung ihr Warenangebot im Umfeld der Angebotskurve ausweiten. gegenteilig wird die hiesige Güterproduktion fallen oder innegehalten, weil der Weltmarktpreis geringer ist als der Binnenmarktpreis.