Was sind Fixkosten in der Betriebswirtschaftslehre?

Zuletzt aktualisiert: 17.03.2023

Kostenrechnung,Produktions- und Kostentheorie

Ein Bestandteil der Gesamtkosten sind die Kosten, die fix sind, in der Betriebswirtschaft als Kostenart. Die Gesamtkosten bleiben während einer Bezugsgröße, die betrachtet ist, in einer exakten Rechnungsperiode kontinuierlich.

Wie beeinflussen Fixkosten die Gesamtkosten eines Unternehmens?

Zum Beispiel um Wertverminderungen auf das Anlagevermögen oder Versicherungsbeiträge, Mietkosten oder Zinsaufwand handelt es sich dabei. Sie können nicht verursachungsgerecht auf die Stückkosten umgebucht werden, da diese Fixkosten eigenständig von der Ausbringungsmenge anfallen. Die Kosten, die variabl sind, sind das Gegensatzwort der Fixkosten. Durch Kostenauflösung berechnet wird der Beitrag an variablen und fixen Kosten. Die Gesamtkosten Gk setzen sich definitionsgemäß aus Fixkosten Kf und variablen Kosten Kv zusammen:

[{displaystyle G_{k}=K_{f}+K_{v}}]

Umso größer der Beitrag der fixen Kosten an den Gesamtkosten ausfällt, desto mehr spricht man von fixkostenintensiven oder fixkostenlastigen Firmen, deren Rentabilitätsschwelle größer liegt als bei weniger fixkostenintensiven Firmen. Zielsetzung muss die Fixkostendegression sein, weil sich bei einer zunehmenden Kapazitätsauslastung die Fixkosten auf eine enormere Ausbringungsmenge verteilen, durch die Verwendung der Gesetzesform der Massenerzeugung zu Unternehmenswachstum führt und Größenvorteile mit dementsprechenden Skalenerträgen zur Folgerung hat.

Es gibt bei einem ausreichend langlebigen Betrachtungszeitraum keine Fixkosten. Es sich handelt deshalb bei Fixkosten um eine nicht klare Hilfskonstruktion, um die Kosten, die unbekannt sind, in Wirklichkeit durch eine Herstellung verursachten Kosten im Voraus beziehungsweise bei anhaltender Erzeugung einschätzen zu können.

Was sind die verschiedenen Arten von Fixkosten nach Günter Wöhe?

Der Fixkostenblock lässt sich nach Günter Wöhe in nachfolgende Bestandteile zerspalten:

  • Produktfixe Kosten sind Kosten, die für ein exaktes Erzeugnis anfallen und dabei eigenständig von der Ausbringungsmenge sind. Kosten für ein Spezialwerkzeug können dies zum Beispiel sein. Das Spezialwerkzeug dient lediglich der Herstellung eines exakten Erzeugnisses.
  • Produktgruppenfixe Kosten sind Kosten, die lediglich für Erzeugnisse einer genauen Produktgruppe anfallen und dabei eigenständig von der Ausbringungsmenge sind. Kosten für Maschinerien können dies zum Beispiel sein. Die Maschinerien dienen lediglich zur Herstellung dieser Produktgruppe.
  • Kostenstellenfixe Kosten sind Kosten, die innerhalb einer Kostenstelle für mehrere Produktgruppen anfallen und dabei eigenständig von der Ausbringungsmenge sind. Kosten für die Gemächer können dies zum Beispiel sein.
  • Bereichsfixe / spartenfixe Kosten sind Kosten, die lediglich für Produktgruppen anfallen, die innerhalb eines Gebiets oder eines Bereichs zusammengefasst sind. Zum Beispiel Verwaltungskosten sein können dies.
  • Kosten sind unternehmensfixe Kosten. Die Kosten können weder einem Erzeugnis, einer Fraktion, einer Kostenstelle noch einem Gebiet beziehungsweise einem Sachbereich beigeordnet werden. Zum Beispiel Beitragsleistungen oder allgemeine Kosten der Geschäftsleitung können dies sein.
  • Kosten sind Mischkosten. Die Kosten können weder als pur fest, noch als pur veränderlich genannt werden. Sie werden der Simplizität halber aber zum Teil wie Fixkosten abgehandelt.

Wie lassen sich Fixkosten in die Stückkosten einer Produkteinheit einbeziehen?

Optionen, die Fixkosten in die Stückkosten einer Produkteinheit einzubeziehen, sind

  • Teilung der Fixkosten durch die Ausbringungsmenge
  • Austeilung nach dem Durchschnittsprinzip
  • Unterteilung in Nutzkosten und Leerkosten nach dem Beanspruchungsprinzip

Werden Fixkosten auf die Ausbringungsmenge aufgeteilt und durch Addition der variablen Kosten Vollkosten errechnet, danach muss berücksichtigt werden, dass Vollkosten oft nicht kurzzeitig entscheidungsrelevant sind. Rund lediglich die Kosten, die variabl sind, entfallen bei einer Reduzierung der Ausbringung. Unvermindert bleiben die Fixkosten aber. Eine Aufteilung von Fixkosten auf die Ausbringungsmenge birgt deshalb das Risiko von Fehlurteilen in Firmen: eine Firma, die über einen Zusatzauftrag entscheidet, sollte diesen zudem danach entgegennehmen, wenn die Vollkosten nicht bedeckt werden, man aber über die variablen Kosten hinaus einen Deckungsbeitrag zur teilweisen Bedeckung der Fixkosten erzielen kann.

Wie unterscheiden sich fixe Kosten von Gemeinkosten?

Häufig mit Gemeinkosten gleichgestellt werden fixe Kosten. Dies ist aber wegen der verschiedenartigen Blickrichtungen der Bezeichnungen nicht stets korrekt. Kosten sind Gemeinkosten. Die Kosten können nicht gerade einem Kostenträger zugewiesen werden. Von der Ausbringungsmenge eigenständig, zeitgleich aber lediglich von diesem einen Kostenträger ausgelöst ist der Lohn zum Beispiel eines lediglich für einen eindeutigen Kostenträger beschäftigten Arbeitnehmers, zum Beispiel als Entwicklungsingenieur für ein Erzeugnis, das speziell ist.

Was sind treppenartige Kosten?

Sprungfixe Kosten sind Kosten, die innerhalb entschiedener Zeitintervalle kontinuierlich sind, aber zwischen diesen Zeitintervallen auf eine andere Ebene steigen oder fallen. Die Kostenfunktion nimmt in diesem Umstand einen treppenartigen Kurs an. Dies geschieht zum Beispiel, wenn ab einer exakten zu produzierenden Menge die Produktionskapazität nicht mehr ausreicht, und es zu Neuinvestitionen oder anderen Ausweitungen kommt.Beispiel

Fixe Kosten in Ausmaß von 500 Euro verursacht eine Maschinerie. Max. 30 Teilstücke können auf ihr in 24 Stunden gefertigt werden. Eine zusätzliche Maschinerie wird erfordert, wenn die Herstellungsmenge auf 31 Stücke gesteigert werden soll. Von 500 auf 1000 Euro steigen die Fixkosten rasant an. Keine zusätzlichen Maschinerien müssen beschafft werden, solange die Herstellungsmenge nun unter 60 Stücken bleibt.

Die Adaption von Größenordnungen an eine kräftigere Beanspruchung und damit die Begehung ergänzender Fixkosten, wie in dem vorgenannten Exempel dargestellt, kann zu der sogenannten Fixkostenfalle schaffen: Werden durch Erweiterungsinvestitionen ergänzende Fixkosten bedingt, diese aber entgegen den Anforderungen nicht durch ergänzenden Umsatzerlös bedeckt, so führen die zusätzlichen Fixkosten zu einer Schlechterstellung des Resultats, unter Zuständen auch zu einer Verlustsituation.

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