Welche Arten von Kommunikation gibt es in der Pflege?

Zuletzt aktualisiert: 15.02.2024

Verständigung ist der Tausch oder die Übermittlung von Angaben zwischen einem Sendegerät und einem oder mehreren Akzeptanten. Angaben können Erkenntnis, Einsicht, Erlebnis oder Einfühlsamkeit sein. Verständigung kann auf diverse Arten ( mündlich, parasprachlich und paraverbal ) und auf verschiedenartigen Möglichkeiten ( Sprechweise, Schreibe, Kennzeichen ) erfolgen. Verständigung kann außerdem zeitgleich ( zeitgleich ) oder ungleichzeitig ( verschoben ) stattfinden.

Verständigung ist ein wesentlicher Gesichtspunkt des humanistischen Miteinanders, der sowohl Verständigung sowie Missverständnisse ermöglicht. Kommunikation ist ein komplexer und individueller Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Dazu zählen die Erbanlagen, die Lebensbedingungen, die Umweltfaktoren, die Persönlichkeitsmerkmale, die Lebensgewohnheiten, die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen, die Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten und die individuellen Präferenzen und Ressourcen der Kommunikationspartner.

Verständigung ist ein Stoff verschiedenartiger akademischer Fachdisziplinen, wie beispielsweise der Sprachwissenschaft, der Seelenkunde, der Gesellschaftslehre, der Haltung oder der Kommunikationswissenschaft. Diese Disziplinen versuchen, Kommunikation zu erklären, zu beschreiben, zu analysieren, zu verstehen und zu verbessern. Dazu werden verschiedene Theorien und Modelle entwickelt, die unterschiedliche Aspekte und Perspektiven von Kommunikation berücksichtigen.

Musterbeispiele für wörtliche, parasprachliche und paraverbale Verständigung:

Was ist die Verbale Verständigung?

Das ist die Verständigung mit Begriffen, die gesagt oder verfasst werden. Zum Beispiel: Hallo, wie geht es dir?” oder Ich bin heute sehr müde.”

Was ist die nonverbale Verständigung?

Das ist die Verständigung mit Gestensprache, Miene, Gebärdenspiel oder Augenkontakt. Zum Exempel: Ein Grinsen, ein Zunicken, ein Achselzucken oder ein Augenrollen.

Was ist die paraverbale Verständigung?

Das ist die Verständigung mit der Stimmlage, wie Tonlage, Tonstärke, Redetempo oder Nachdruck. Zum Exempel: eine fragende oder witzige Tonlage, ein Geflüster oder Aufschrei, eine rasche oder ruhige Sprechweise oder ein spezieller Nachdruck von eindeutigen Begriffen.

Welche Besonderheiten in der Kommunikation in der Pflege mit alten und kranken Menschen gibt es?

Die Verständigung in der Betreuung mit alten und kranken Leuten erfordert spezielle Sensitivität, Einfühlsamkeit und Fachkenntnis. Die Pflegekräfte müssen sich auf die persönlichen Bedarfe, Hilfsmittel und Beschränkungen der Pflegebedürftigen nachstellen und ein zutrauliches Verhältnis bebauen. Dabei können sich unterschiedliche Eigenarten ausmachen, wie beispielsweise:

  • Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz, die oft Schwierigkeiten haben, sich sprachlich auszudrücken, die Realität zu erkennen oder sich zu orientieren. Die Pflegefachkräfte müssen hier eine einfache, klare und positive Sprache verwenden, nonverbale Signale wie Mimik, Gestik und Blickkontakt nutzen, auf die Gefühle und Bedürfnisse der Betroffenen eingehen und ihnen Sicherheit und Wertschätzung vermitteln.
  • Die Kommunikation mit Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die zum Beispiel schlecht hören oder sehen können, Schmerzen haben oder immobil sind. Die Pflegefachkräfte müssen hier eine angemessene Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit wählen, Blickkontakt herstellen, auf eine gute Beleuchtung achten, Hilfsmittel wie Hörgeräte oder Brillen anbieten und die Betroffenen bei der Bewegung unterstützen.
  • Die Kommunikation mit Menschen mit psychischen Erkrankungen, die zum Beispiel unter Depressionen, Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen leiden. Die Pflegefachkräfte müssen hier eine empathische, respektvolle und authentische Haltung einnehmen, auf die Stimmungslage und die Grenzen der Betroffenen achten, Verständnis und Akzeptanz zeigen und professionelle Distanz wahren.
  • Die Kommunikation mit Angehörigen, die oft eine wichtige Rolle in der Pflege spielen, aber auch eigene Sorgen, Erwartungen oder Konflikte haben können. Die Pflegefachkräfte müssen hier eine partnerschaftliche Zusammenarbeit anstreben, die Angehörigen informieren, beraten und einbeziehen, ihre Bedürfnisse und Ressourcen erkennen und ihnen Anerkennung und Unterstützung geben.

Was trägt zru Verbesserung der Kommunikationskompetenz in der Pflege bei?

Es gibt diverse Wege, wie Sie Ihre Kommunikationskompetenz in der Fürsorge bessern können. Dazu gehören beispielsweise:

  • Sich über die Fundamente und Models der Verständigung aufklären und einsetzen. Zum Exempel das Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun, das die vier Seiten einer Botschaft ( Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Relation und Aufruf ) verdeutlicht, oder das Vier-Ohren-Modell von Watzlawick, das die vier Niveaus des Zuhörens ( Sachebene, Selbstoffenbarungsebene, Beziehungsebene und Appellebene ) beschreibt.
  • Sich über die Merkmale und Challenges der Verständigung in der Betreuung bekannt werden und angemessen abpassen. Zum Exempel die persönlichen Bedarfe, Rohstoffe und Grenzen der Pflegebedürftigen beachten, ein zutrauliches Verhältnis bebauen, eine gelassene, bewusste und optimistische Einzelsprache benutzen und parasprachliche Zeichen wie Miene, Gebärdenspiel und Augenkontakt benutzen.
  • Sich ständig Rückmeldung von Berufsgenossen, Vorgesetzten oder Angehörigen aufholen und spiegeln. Zum Exempel nach einer Unterhaltung nachfragen, wie es gesehen wurde, was wohl oder schlimm verlaufen ist, was gebessert werden kann oder was erlernt wurde.
  • Sich weiterbilden und einüben. Zum Exempel an Kommunikationstrainings oder Seminaren beteiligen, Literatur durchlesen oder Podcasts zuhören, Rollenspiele oder Nachbildungen vornehmen oder sich einen Anleiter oder Trainer absuchen.

Richtig Feedback geben ist wichtig!

Rückmeldung ist eine Rückäußerung über den Effekt des individuellen Benehmens oder der individuellen Performance. Rückmeldung kann mithelfen, die individuelle Kommunikationskompetenz zu bessern, indem es Kräfte und Mängel aufzeigt, Anerkennung oder Einschätzung äußert, Vorschläge oder Hinweise gibt oder Fragestellungen oder Begehren formuliert. Um eine schöne Rückmeldung zu bieten oder zu erlangen, können Sie nachfolgende Hinweise berücksichtigen:

  • Rückmeldung sollte freiwillig und gewünscht sein. Fragen Sie zuvor, ob ihr Gesprächspartner willig ist, Rückmeldung zu bieten oder zu erlangen, und wählen Sie einen entsprechenden Augenblick und Platz dafür aus.
  • Rückmeldung sollte sachlich und sachbetont sein. Beziehen Sie sich auf beobachtbare Verhaltensweise oder messbare Performance, und vermeiden Sie Induktionen oder Auslegungen. Geben Sie bestimmte Exempel oder Zustände an, die ihre Rückmeldung belegen.
  • Rückmeldung sollte wertschätzend und achtungsvoll sein. Achten Sie auf Ihre Formulierung und ihre Tonlage, und vermeiden Sie Anschläge oder Beschuldigungen. Drücken Sie Ihre Anerkennung und ihre Achtung für ihren Mitmenschen aus, und formulieren Sie ihre Rückmeldung als Ihre subjektive Auffassung oder Eindruck.
  • Rückmeldung sollte aufbauend und anwendungsbezogen sein. Geben Sie nicht lediglich nachteilige Rückäußerungen, sondern außerdem gute. Nennen Sie nicht bloß Schwachheiten, sondern außerdem Kräfte. Machen Sie nicht bloß Bemängelung, sondern zudem Anregungen. Geben Sie nicht bloß Tipps, sondern außerdem Unterstützung.
  • Rückmeldung sollte dialogisch und wechselseitig sein. Hören Sie ihrem Mitmenschen tätig zu, und lassen Sie ihn oder sie herausreden. Stellen Sie Anfragen, um die Rückmeldung zu verstehen oder zu vergrößern. Geben Sie eine Rückäußerung, wie Sie die Rückmeldung genommen oder ausgeführt haben.

Wieos ist die Dokumentation von Feedback in der Pflege wichtig?

Die Aufzeichnung von Rückmeldung in der Betreuung ist wesentlich, um die Beschaffenheit der Betreuung zu sicherstellen, die Verständigung im Equipe zu unterstützen und die Zufriedenstellung der Pflegebedürftigen und Angehörigen zu steigern. Um Rückmeldung in der Betreuung zu erfassen, können Sie nachfolgende Stufen beherzigen:

  • Wählen Sie eine passende Form für den Dokumentarbericht. Das kann zum Beispiel ein Pflegebericht, ein Berichteblatt, ein Verlaufsbericht oder ein Feedbackbogen sein. Achten Sie darauf, dass das Format den Anforderungen der Pflegedokumentation entspricht und alle relevanten Informationen enthält.
  • Halten Sie die Rückmeldung schriftlich fest. Schreiben Sie das Feedback so auf, dass es klar, konkret, sachlich, wertschätzend und konstruktiv ist. Beziehen Sie sich auf beobachtbares Verhalten oder messbare Leistung, geben Sie konkrete Beispiele oder Situationen an, drücken Sie Ihre Wertschätzung und Ihren Respekt aus, formulieren Sie Ihr Feedback als Ihre persönliche Meinung oder Wahrnehmung und machen Sie Vorschläge oder Unterstützung.
  • Speichern oder übergeben Sie die Rückmeldung. Bewahren Sie die Rückmeldung an einer gefahrlosen Stelle auf, beispielsweise in einem diskreten Datenbanksystem oder einem Verzeichnis. Oder geben Sie das Feedback an die betreffende Person weiter, zum Beispiel per E-Mail, Brief oder persönlich. Achten Sie darauf, dass das Feedback vertraulich behandelt wird und nur von den berechtigten Personen eingesehen werden kann.
  • Nutzen Sie die Rückmeldung für die Entwicklung. Lesen oder hören Sie sich die Rückmeldung achtsam an, reflektieren Sie darüber, was wohl oder schlimm verlaufen ist, was gebessert werden kann oder was erlernt wurde. Setzen Sie sich Zielsetzungen für die Besserung Ihrer Kommunikationskompetenz in der Fürsorge und überprüfen Sie ständig Ihren Progress.

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