Wirtschaftsmathematiker im Berufsleben
Der Wirtschaftsmathematiker arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik. Sämtliche Projekte, Pläne und Prognosen verwandelt er in Zahlen und Berichte und untersucht Voraussetzungen und Umsetzbarkeit. Die konkreten Aufgaben eines Wirtschaftsmathematikers sind dabei, je nach Branche, sehr vielfältig. So analysiert er die Datensätze eines geplanten Projektes, untersucht Statistiken, berechnet Tarife oder schätzt die Höhe und Rentabilität von Investitionen ein.
Einen Wirtschaftsmathematiker erwartet dabei nicht nur reine Schreibtischarbeit, sondern er arbeitet eng mit Ingenieuren, Technikern, Schichtleitern oder Controllern zusammen. Ob die geplante Investition, die vom Unternehmen gesetzten Ziele oder das vom Ingenieur geforderte Budget realistisch und umsetzbar sind, entscheidet der Wirtschaftsmathematiker anhand seiner Analysen gemeinsam mit Experten aus den verschiedensten Bereichen. Der Wirtschaftsmathematiker übernimmt dabei die strategische Planung und ist für die Risikominimierung der Projekte verantwortlich. Gewissenhafte Arbeit und fundiertes wirtschaftliches Know-How sind für diesen Beruf daher unverzichtbar.
Das breite Aufgabenfeld qualifiziert den Wirtschaftsmathematiker für Tätigkeiten in den verschiedensten Branchen, etwa in der Markt- und Meinungsforschung, im Rechnungswesen in Betrieben der freien Wirtschaft, in der Industrie, an der Börse, im Banken- und Versicherungswesen, bei Kreditinstituten, Baugesellschaften, in der Steuer- oder Unternehmensberatung.
So wird man Wirtschaftsmathematiker
Wer sich für Wirtschaftsmathematik interessiert, kann das Fach an 29 Hochschulen in Deutschland studieren, die Regelstudienzeit für den Bachelor beträgt sechs Semester. Auch eine Spezialisierung im Master auf Wirtschaftsmathematik ist an vielen Hochschulen möglich. Voraussetzung für ein solches Studium sind Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge, mathematische Kenntnisse und analytisches Denken.
Wer bereits im Berufsleben steht, für den kann eine Weiterbildung in diesem Bereich sinnvoll sein. Gerade für Mitarbeiter im Rechnungswesen können vertiefte Kenntnisse der Wirtschaftsmathematik eine nützliche Zusatzqualifikation sein. Ein Fernlehrgang zum „Geprüften Wirtschaftsmathematiker“ bieten die AKAD University und die FSGU Akademie mit einer Studienzeit zwischen drei und sechs Monaten an. Inhalte eines Studiums oder einer Weiterbildung in der Wirtschaftsmathematik sind unter anderem wirtschaftliche und mathematische Grundlagen, Statisitk, lineare Algebra, Programmiersprachen und Analysis.
Anstellungsmöglichkeiten
Studierte oder geprüfte Wirtschaftsmathematiker sind gefragte Experten in Sachen Finanzen und für die meisten Unternehmen unverzichtbar. So finden sie Anstellung bei Meinungsforschungsinstituten, Versicherungen, in der öffentlichen Verwaltung, der Industrie, bei Logistik- oder Maschinenbauunternehmen, Baufirmen, Banken, Wirtschaftsprüfungsunternehmen, Softwareunternehmen und weiteren Betrieben aller Art.
Gehaltsaussichten
Ein Wirtschaftsmathematiker hat schon beim Berufseinstieg sehr gute Verdienstmöglichkeiten. Je nach Branche und Berufserfahrung variiert das Gehalt, 3.500 Euro bis ganze 7.500 Euro für die Spitzenverdiener sind dabei möglich. Als Absolvent und Berufseinsteiger kann man als Einstiegsgehalt mit 3.000 Euro bis 4.600 Euro rechnen. Diese recht starken Gehaltsschwankungen sind auf die Zahlungskraft der sehr verschiedenen Arbeitgeber zurückzuführen. Kleine und mitterlständische Unternehmen zahlen dabei weniger als große und internationale Firmen, der Verdienst im Banken- oder Versicherungswesen auch besser als in der öffentlichen Verwaltung. Dennoch lässt sich generell sagen, dass Wirtschaftsmathematiker ein abwechslungsreicher Beruf mit Zukunft ist, der weiterhin gefragt sein wird.