Welche sind die fünf zentralen Konzepte des Roper-Logan-Tierney-Modells?

Zuletzt aktualisiert: 01.06.2023

Das Roper-Logan-Tierney-Modell ist ein Pflegemodell, das auf den Tätigkeiten des alltäglichen Lebensweges ( ATLs ) basiert. Es wurde von Nancy Roper, Winifred W. Logan und Alison J. Tierney entwickelt und ist vor allem im Vereinigten Königreich verbreitet. Das Model geht von der Gesundheit aus und zielt darauf ab, die Individualität und die Selbständigkeit der Patienten zu fördern. Das Model besteht aus fünf Hauptkomponenten:

  1. Die 12 Lebensaktivitäten ( LAs ), die organische, kulturelle und gesellschaftliche Gesichtspunkte umfassen, wie z.B. Durchatmen, Kost und Getränk, Abtreten, Fortbewegen, Kontaktieren, Sexualleben usw.
  2. Die Lebensdauer, die die Änderungen im Verlauf der Lebensform berücksichtigt, wie z.B. Kinderzeit, Jugendzeit, Erwachsenenalter usw.
  3. Das Abhängigkeits-/Unabhängigkeits-Kontinuum, das das Ausmaß der Hilfestellung beschreibt, den die Klienten bei den LAs benötigen oder wünschen.
  4. Die Bestandteile, die die LAs beeinflussen, wie z.B. natürliche, psychische, soziokulturelle, umweltbezogene und politisch-ökonomische Gesichtspunkte.
  5. Die Eigenart der Betreuung, die die einzigartigen Bedarfe, Rohstoffe und Zielsetzungen der Kunden berücksichtigt.

Das Pflegepersonal verwendet das Model, um die Einschränkungen und Probleme der Patienten bei den LAs zu ermitteln und gemeinsam mit ihnen einen Pflegeplan zu erstellen. Der Pflegeplan wird regelmäßig überprüft und angepasst, um die bestmögliche Pflegequalität zu gewährleisten.

Das Model hat einige Vorteile, die es zu einem nützlichen Werkzeug für die Pflegepraxis machen. Einige davon sind:

  • Es ist leicht zu verstehen und anzuwenden, da es sich auf reguläre Tätigkeiten bezieht, die jede Person ausführt oder verfertigen möchte.
  • Es ist flexionsfähig und anpassbar an unterschiedliche Gegebenheiten, Kunden und Pflegeumgebungen, da es die individuellen Bedarfe, Rohstoffe und Zielsetzungen berücksichtigt.
  • Es fördert die Kooperation und Verständigung zwischen dem Pflegepersonal und den Auftraggebern, da es die Kunden als Teilnehmer im Pflegeprozess betrachtet und ihre Auffassungen und Begehren einbezieht.
  • Es unterstützt die holistische Betreuung, da es die organischen, psychischen, soziokulturellen, umweltbezogenen und politisch-ökonomischen Gesichtspunkte berücksichtigt, die die Lebensaktivitäten beeinflussen.
  • Es ermöglicht eine konstante Beurteilung und Adaption der Betreuung, da es das Abhängigkeits-/Unabhängigkeits-Kontinuum und die Lebensdauer als vitale Platzhalter verwendet, die sich im Verlauf der Zeitlang verändern können.
  • Es zielt darauf ab, das Wohlsein zu behalten oder wiederherzustellen und den Lebensstandard zu bessern, indem es die Selbstständigkeit und das Wohlgefühl der Kunden fördert.

Das Model unterscheidet sich von anderen Pflegemodellen in einigen Gesichtspunkten. Einige davon sind:

  • Es basiert auf einer Lebensform, das das Wohlsein und den Lebensstandard der Auftraggeber in den Fokus stellt, und nicht auf einem Krankheitsmodell, das die Erkrankung und die Heilbehandlung betont.
  • Es orientiert sich an den Tätigkeiten der alltäglichen Lebensgestaltung, die jede Person ausführt oder zustellen möchte, und nicht an den Bedarfen oder Schwierigkeiten der Kunden.
  • Es berücksichtigt die persönlichen Differenzen und Vorlieben der Kunden und nicht bloß die universalen Maßstäbe oder Standards der Betreuung.
  • Es verwendet ein kraftvolles Kontinuum von Abhängigkeitsverhältnis und Independenz und nicht eine feststehende Konzeption von Selbstpflege oder Selbstpflegedefizit.
  • Es integriert unterschiedliche Bestandteile, die die Lebensaktivitäten beeinflussen, wie z.B. ökologische, psychische, soziokulturelle, umweltbezogene und politisch-ökonomische Aspekte, und nicht bloß individuelle Facetten oder Größen der Fürsorge.

Um das Model in der Praktik anzuwenden , können Sie nachfolgende Stufen nachkommen:

  1. Machen Sie sich mit den fünf Hauptkomponenten des Models bekannt: die 12 Lebensaktivitäten ( LAs ), die Lebensdauer, das Abhängigkeits-/Unabhängigkeits-Kontinuum, die Merkmale, die die LAs beeinflussen, und die Eigenpersönlichkeit der Betreuung.
  2. Erheben Sie eine breite Krankengeschichte und Observation des Arztbesuchers, um seinen akuten Istzustand und seine Befähigungen bei den LAs festzustellen. Verwenden Sie dazu passende Musikinstrumente oder Prüflisten, die auf dem Model basieren.
  3. Identifizieren Sie geschlossen mit dem Kunden seine persönlichen Zielsetzungen, Notwendigkeiten und Begehren bei den LAs. Berücksichtigen Sie dabei seine Lebensdauer, seine Abhängigkeits-/Unabhängigkeits-Stufe und die Aspekte, die seine LAs beeinflussen.
  4. Erstellen Sie einen einzelnen Pflegeplan, der die geplanten Eingriffe und Mittel enthält, um die Zielsetzungen des Kunden zu realisieren. Orientieren Sie sich dabei an den Grundsätzen des Models, wie z.B. die Unterstützung der Selbstständigkeit, die Umgehung von Problematiken oder die Erleichterung von Klagen.
  5. Führen Sie den Pflegeplan aus und dokumentieren Sie den Pflegeprozess und die Resultate. Beziehen Sie den Klienten tätig in die Betreuung ein und respektieren Sie seine Selbstständigkeit und Ehre.
  6. Überprüfen Sie ständig den Pflegeplan und passen Sie ihn bei Bedürfnis an. Evaluieren Sie die Effektivität der Eingriffe und Handlungen und das Erhalten der Zielsetzungen. Geben Sie dem Kunden Rückmeldung und Wertschätzung für seine Progresse oder Probleme.

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