Wie gliedert man eine Präsentation?
Inhaltsverzeichnis
Es gibt verschiedene Gründe, eine Präsentation zu halten. Obwohl es gemeinsame Kriterien gibt, die für alle Präsentationsarten zutreffen, so gibt es auch Unterschiede – und Aufbau sowie Gliederung müssen entsprechend angepasst werden.
In jedem Fall ist eine Präsentation aber eine Rede, bei der das gesprochene Wort mehr oder weniger im Vordergrund steht.
Die wichtigsten Redearten (und damit Präsentationsarten) sind:
Was ist eine Informationsrede?
Das klassische Beispiel einer Informationsrede ist das Referat über ein bestimmtes Thema. Das Ziel eines Referates ist es, das Publikum über ein Thema zu informieren. Das bedeutet, dass sich der Redner gut vorbereitet hat, also „im Thema zuhause ist“.
Bei der Informationsrede führt eine Einleitung zum Thema hin, während der Hauptteil die wichtigsten Informationen strukturiert und klar gegliedert beinhaltet. Als Richtlinie gilt, dass der Hauptteil aus zwischen fünf und zehn Unterpunkten besteht. Eine Zusammenfassung rundet das Thema ab.
Was ist eine Überzeugungs- oder Argumentationsrede?
Hier gilt es, das Publikum von einer bestimmten Sache zu überzeugen. Typische Beispiele von Überzeugungsreden hören wir regelmäßig von Politikern. Sie versuchen uns zu überzeugen, dass wir von ihnen und der politischen Partei, die sie vertreten, am besten vertreten werden. Argumentationsreden dienen einem ähnlichen Zweck: Der Redner argumentiert eine spezifische Meinung zu einem – oft fachlichen – Thema. Diese Argumentation kann sich auf die Notwendigkeit eines Kreisverkehrs beziehen, von dem eine Verkehrsberuhigung erwartet wird.
Wie bei der Informationsrede führt die Einführung zum Thema hin. Danach folgt die Beschreibung der relevanten Situation, die möglichst objektiv erfolgen soll. Im Anschluss soll nicht sofort mit der eigenen Position begonnen, sondern zuerst eine Gegenposition (Kontraposition) aufgezeigt werden. Mit der Präsentation einer oder auch mehrerer Gegenpositionen zeigt der Redner, dass er sich nicht nur intensiv auf das Thema vorbereitet, sondern auch Zeit gefunden hat, andere Positionen zu untersuchen. Nun wird erst die eigene Position vorgestellt, möglicherweise im Zusammenhang mit einer Lösung oder einem Lösungsansatz.
Schließlich endet die Überzeugungs- oder Argumentationsrede mit einem durchdachten Zielsatz, der das Publikum im Sinne der eigenen Position und der vorgestellten Lösung zu einer Handlung auffordert.
Diese Präsentationsart lebt von den vom Redner angeführten Argumenten. Die Vielzahl der möglichen Argumente lässt sich in folgende, in der Praxis häufig verwendete, Argumentationsarten zusammenfassen:
Was bedeutet Nutzenargumentation?
Bei dieser Argumentation wird der Redner so oft wie möglich versuchen, die Zuhörer auf einen bestimmten Nutzen hinzuweisen, beziehungsweise auf die Abwendung eines bestimmten Schadens. Dieser Hinweis wird so konkret und bildhaft wie möglich gestaltet. Der Zuhörer wird durch die Übernahme einer gewissen Position zwar möglicherweise einen Nachteil erfahren, der damit verbundene Nutzen muss daher größer als der Nachteil sein.
Was ist die dramatisierende Strategie?
Bei der Auswahl der Argumente und deren Reihung gilt grundsätzlich, dass wenige, aber starke, Argumente besser sind, als viele schwache Argumente. Die Auswahl dieser wenigen starken Argumente ist auch mit von der Zielgruppe – dem Publikum – abhängig, sodass die vorhandenen Informationen vielleicht nicht immer ausreichend sind. Die Reihenfolge der Argumente wird aufgrund ihrer Stärke festgelegt. Dafür macht man sich Erkenntnisse aus der Wahrnehmungs- und Erinnerungspsychologie zunutze. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der jeweils erste und letzte Reiz (hier: die vorgebrachten Argumente) am besten in Erinnerung bleiben. Man nennt dies den „Primacy-Effekt“ (ersterfahrener Reiz) und den „Recency-Effekt“ (letzterfahrener Reiz). Die dramatisierende Strategie macht sich diese Effekte wie folgt zunutze (siehe auch Durchbruchsstrategie): Zunächst stellt der Redner das zweitstärkste Argument vor; aufgrund des Primacy-Effekt bleibt dieses lange in Erinnerung. Als nächstes Argument folgt das schwächste Argument, gefolgt von Argumenten in aufsteigender Reihenfolge ihrer Stärke. Somit wird das stärkste Argument am Schluss präsentiert, um vom Recency-Effekt zu profitieren.
Was ist die Durchbruchsstrategie?
Diese wird vor allem dann eingesetzt, wenn nur ein starkes Argument vorhanden ist. Dieses eine starke Argument wird gleich zu Anfang präsentiert, um vom Primacy-Effekt zu profitieren. Danach folgen eine Reihe schwacher Argumente.
Was ist eine Scheinargumentation?
Was ist eine Gelegenheits- oder Anlassrede?
Dazu zählen Reden bei Feiern, Jubiläen und dergleichen. Ihr Hauptzweck dient eher der Unterhaltung als der Information oder der Überzeugung.
Abhängig von der Art der Rede wird diese von verschiedenen Hilfsmitteln unterstützt.
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