Was ist die Simulationshypothese?

Zuletzt aktualisiert: 27.01.2022

Die Folgerung einer Behauptung in einem Denkvorbild ist die Simulationshypothese der Philosophin Nick Bostrom. Bostrom nennt dieses Denkmusterbild Simulationsargument. Es besteht aus drei Optionen, was das reale oder simulierte Vorhandensein entwickelter Kulturen betrifft, von denen zumindest eine aufrechterhalten sein soll.

Die meisten gegenwärtigen Leute sind der Simulationshypothese zufolge Nachbildungen, somit keine echt existierenden Leute. Indem sie diese alleinige Vermutung zulässt, ist die Simulationshypothese vom Simulationsargumentation zu differenzieren. Wahrscheinlicher oder denkbarer als die beiden anderen Optionen der Simulationsargumentation ist sie nicht.

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Welche Annahmen macht die Simulationshypothese?

In seiner Ausarbeitung Are you living in a computer simulation geht Bostrom sowie in nachfolgenden, teilweise viel umfasserenden Gesprächen in einem Nachdenkmodell in Gestalt einer Oder-Verknüpfung von diesen drei grundlegenden Entwicklungsmöglichkeiten praktisch naiver Kulturen – wie der unseren – aus.

Richtig sein soll zumindest eine der genannten Chancen. Bostrom bezeichnet als ausgebildete Lebensart oder posthumane Ebene eine Lebensart, die über die Rechnerleistung und die Kenntnis verfügt um bewusste, selbstreplizierende Geschöpfe in einem großen Detaillierungsausmaß vorzuspielen.

Über diese Befähigung verfügen unreife Kulturen nicht. Die folgende Liste sind die drei Optionen für Bostrom:

  1. Bevor sie eine posthumane Phase erzielt hat, stirbt die menschliche Lebensart vermutlich ganz aus.
  2. Fast Null ist die Rate posthumaner Kulturen vermutlich, die es reizt sind Nachbildungen ihrer selbstständigen Laufbahnen oder Varianten derselben zu unterhalten.
  3. In einer Computersimulation leben wir vermutlich.

Wenn 1. zutrifft, folgt daraus nahezu gewiss, dass menschliche Kulturen auf unserem Zustand der geschickten Weiterentwicklung eine posthumane Ebene nicht erzielen werden.

2. trifft zu, wenn eine hochgewachsene Übereinstimmung unter den verfahrenstechnisch fortgeschrittenen Kulturen existiert. Keine von ihnen enthält Einzelpersonen, die eine Interessiertheit daran haben Nachbildungen ihrer Vorväter zu unterhaltenunterhalten.

Wenn 3. zutrifft, leben wir danach recht zweifelsfrei in einer Simulation, und nämlich die allermeisten Leute.

Vergleichbar vermutlich sind alle drei Optionen. Wenn wir heutzutage nicht in einer Simulation leben, werden unsere Nachkommenschaften danach demnach leichter keine Vorgängersimulationen unternehmen. Mit anderen Begriffen: Der Glauben daran, dass wir eventuell eines Tages ein posthumanes Stadium erlangen, auf der wir Computersimulationen betreiben, ist falsch, es sei denn, wir leben schon heutzutage in einer Simulation.

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Wie ist Konstruktion der Simulationsargumentation?

Richtig ist zumindest eine der drei besagten Handlungsmöglichkeiten. Bostrom argumentiert auf der ergänzenden Vorausnahme, dass die ersten beiden Optionen nicht eintreten, dass daher erstens ein nicht weniges Stück unserer Lebensart faktisch technologischen Raureif erlangt und zweitens das Anliegen eines nicht vernachlässigbaren Bestandteils der Lebensart vorhanden bleibt, die Rohstoffe zu verwenden, um Vorgängersimulationen zu entstehen.

Das Ausmaß der Vorgängersimulationen erreicht in einer verfahrenstechnisch erntereifen Lebensart astronomische Nummern, wenn dies zutrifft. Das geschieht wesentlich auf der Basis einer Hochrechnung der großen Computerleistungsfähigkeit und deren exponentiellem Ausbaus, der Chance, dass Millionen Leute mit originalen Rechnern Vorgängersimulationen mit unendlichen simulierten Vermittlern abfahren können, sowie aus dem technologischen Fortgang mit lernfähigem synthetischem Intellekt, worüber eine fortgeschrittene Lebensart verfügt und die sie zumindest teilweise für Vorgängersimulationen verwendet.

Dass die ersten beiden Optionen nicht korrekt sind, folgt die Logik der Simulation unserer Existenzgrundlage laut Bostrom daher schlüssig aus der Vermutung. Reichlich mehr simulierte Personen, vergleichbar wie wir gibt es in diesem Sachverhalt als nichtsimulierte.

Millionen simulierter Leute existieren für jedes historische Individuum. Beinahe alle Leute mit unserem Erlebnislevel leben vielmehr in Nachbildungen als draußen. Das heißt mit anderen Begriffen: Die Folgerung der Simulationshypothese aus den drei grundsätzlichen Möglichkeiten und aus der Annahme, dass die ersten beiden Möglichkeiten nicht wahr sind, bezeichnet Bostrom als Konstruktion der Simulationsargumentation.

Dass die Leute Nachbildungen sind, folgt aus der Simulationsargumentation nicht die Simulationshypothese. Die Simulationsargumentation zeigt stattdessen alle drei genannten Optionen beieinander auf, von denen eine zutrifft. Jedoch weiss man nicht, welche das ist.

Es besteht nach Bostrom genauso die Möglichkeit, dass die erste Vermutung eintritt, wonach alle Kulturen und damit das Menschengeschlecht aus irgendeiner Ursache aussterben. Dass wir simulierte Wesenheiten sind, gibt es nach Bostrom keinen Nachweis dafür oder gegen die Vermutung der Simulationshypothese, genauso wenig für die Wahrheit der beiden anderen Behauptungen.

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Welche Erwägungen Bostroms zu den individuellen Grundannahmen gibt es?

Nach Bostrom können wir nicht abstreiten, dass eine strikte Einschränkung vorhanden ist, die verhindert, dass eine menschliche Lebensart wie die unsren technologischen Mündigkeit erlangt. Dass faktisch alle genügend fortgeschrittenen Kulturen die Interessiertheit daran verlieren Vorgängersimulationen zu kreieren, können wir weg aus der gegenwärtigen Sichtweise der Computerindustrie zurückweisen.

Eine mehr fortgeschrittene Lebensart verliert vielleicht allerdings aus moralischen oder anderen Ursachen das Interessiertsein daran, Vorgängersimulationen mit bewussten Wesenheiten zu erarbeiten. Bostrom misst aus diesen Ursachen der Simulationshypothese gegenüber den anderen beiden Optionen keine enorme Probabilität zu. Aus seiner Ansicht weniger als 50% ist sie demnach.

Bostrom macht zudem auf den Seiteneffekt wachsam, dass, wenn wir heutzutage schon in einer Simulation leben und später in der Zukunftsperspektive damit beginnen, Vorgängersimulationen zu konstruieren und zu unternehmen, Nachbildungen von Nachbildungen in zahllosen Niveaus aufkommen können. Bereits vor unserer Zeit aufgekommen sein könnten solche ineinander verschachtelten Metasimulationen, so dass die Anstifter unserer jetzigen Simulation außerdem keine echten Wesenheiten sein müssen.

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Welche physikalische Prüfungen der Simulationshypothese gibt es?

Es wird vermutet, dass die Simulation der Lebensgestaltung Schwachpunkte, das heißt kleine Beeinträchtigungen beinhalten muss, da kein Komplettsystem vollkommen ist. Kleine Unterschiede von Naturkonstanten werden als eventuelle Fehlgriffe beispielsweise betrachtet. Chance eröffnete die 2011 publizierte Geschwindigkeit bei Messen des Neutrinotempos, eine Einsicht in einen solchen Schwachpunkt aufzuspüren. Als falsch erwies die Einsicht sich allerdings.

Desgleichen wenn Bostrom es in seinen handschriftlichen Werken nicht ausdrücklich hinzufügt, implizieren seine Erwägungen und kommt in Gesprächen mit ihm zur Stimme, dass in der Simulationshypothese nicht bloß die Person, sondern das komplette Weltall mit dem Entwicklungsprozess seit dem Urknall sowie die Entwicklung der Lebensform vorgespielt sein kann.

Eine Mannschaft, um den früher Bonner Physiker Silas R. Beane, schlug 2012 eine Methodik vor, um zu erproben, ob die Simulationshypothese bezeugt werden kann. In der Physik wird unterstellt, dass der natürliche Weltenraum ebenmäßig, das heißt nahtlos ist und sich endlos ausdehnt.

Eine Simulation muss den Weltraum in eine endliche Anzahl diskontinuierlicher Rasterstellen aufteilen, allerdings sind Computervorräte begrenzt. Urknall, Sternsysteme und Atome könnten lediglich darin nachgemacht werden. Aus allen Fahrtrichtungen lässt der kontinuierliche chemische Weltenraum Richtstrahlen gleichfalls zu. Fände man Beweise für Verirrungen außerirdischer Richtstrahlen von der Beständigkeit, das würde auf eine Simulation des Weltalls hindeuten.

Auf solche Verschiedenheiten deuten bisherige Ergebnisse hin. In der Aufteilung ultrahoher energiereicher außerirdischer Radiation fand man eine Richtungsabhängigkeit. Um die Simulationshypothese zu verifizieren oder abzulehnen reichen diese und andere Anhaltspunkte aber zurzeit nicht aus.

Mehr Datenmaterialien werden es gebraucht. Bostrom selber hält es für denkbar, dass das Menschengeschlecht bevorstehend erfahrungsgemäß prüfen kann, ob sie in einer Simulation lebt. Campbell et al. schlugen außerdem in ihrem Papier On testing the simulation theory diverse Probeläufe vor, um die Vermutung zu erproben.

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Was waren die Anfänge der Simulationshypothese?

Anfänge der Simulationshypothese finden sich in den Auffassungen der Quantenmechanik und Reflexionen zahlreicher Physiker und Informatiker, darunter Carl Friedrich von Weizsäcker, John Archibald Wheeler, Stephen Wolfram, Jürgen Schmidhuber und Gerard ’t Hooft.

Die Vermutung, das Weltall könne als digitale Maschinerie verstanden werden, kam Konrad Zuse bei einer Anwesenheit in Hinterstein 1945/1946 zu Erkenntnis. Er veröffentlichte sie 1969 im Taschenbuch Rechnenden Raum. Gründend auf Stanisław Marcin Ulams Werken um 1940 zu zellulären Maschinen formalisierte er darin seine Vorstellungen zum Rechnendem Areal. Alle Zahlenwerte im Weltall sind in Zuses Rechnendem Weltenraum finit und distinktiv. Womit er die Vorstellung der Quantelung der natürlichen Größenordnungen zusätzlich verallgemeinert, verfolgt er die Idee einer grundlegenden Digitalisierung der Realität.

Gebietsweise begrenzte Aufbauten sind die Kernteile seines numerischen Weltalls. Sie fortpflanzen sich im rechnenden Weltraum. In Bezugnahme an Teilchen nannte er sie Digitalpartikel. Von der Verschaltung des Rechnenden Bereichs gegeben, der Urschaltung, wird das Reglement, nach dem Digitalpartikel wechselwirken.

Eine vorzügliche Bezugssystematik und nicht übereinstimmend mit der Relativitätstheorie ist der Rechnende Weltraum, zwei Kernfragen dieser Sichtweise artikulierte bereits Konrad Zuse. Er erlaubt außerdem keine spukhafte Fernauswirkung.

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