Kann ein Gesetz rückwirkend gelten?

Zuletzt aktualisiert: 05.03.2023

Ob Gesetzmäßigkeiten ihren Effekt für Zeitabschnitte vor ihrem Inkrafttreten aufkommen können, beschäftigt sich der Rechtsbegriff der Rückwirkung mit dem Fall. Es sich handelt rechtstechnisch um eine konkrete verfassungsrechtliche Forderung hinsichtlich des temporalen und eventuell örtlichen Einflussbereiches.

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Was besagt das Prinzip der Rechtssicherheit?

Einer der Rahmenbedingungen demokratischer Staatsverfassungen, dem Grundsatz der Rechtssicherheit der Rechtsordnung, entgegenstehen würde Rückwirkung und Rückwirkung ist daher prinzipiell nicht zugelassen. Dass seine rechtliche Handlungsweise später nicht negativ wirkt, soll jeder allgemein darauf trauen können.

Das Rückwirkungsverbot verbietet prinzipiell, dass bei behördlichen Aktbildern an ehemalige Handlungsweise jetzt eine andere Konsequenz verknüpft wird, d. h., es darf keine andere Strafmaßnahme formuliert werden als zum Augenblick der kriminellen Aktion eingeplant war. Dass der Empfänger der Leistungsnorm sich zum Moment seiner originären Verhaltensweise nicht auf diese Folgerung hätte haltmachen können, wäre kompliziert sonst.

Im Rechtsstaatsprinzip hat das Rückwirkungsverbot seine Ursprünge. Verteidigung des Zutrauens in die Aufrechterhaltbarkeit und Stetigkeit der Gesetzmäßigkeiten bedeutet das da fundierte Prinzip des Vertrauensschutzes. Wer von einer Gesetzesform bezogen ist, kann auf die Anwendbarkeit der Bestimmung trauen.

Ein Ausnahmefall kommt in nachfolgenden Fallen in Frage:

  • wenn das Zutrauen des Staatsbürgers nicht schutzwürdig ist, er demnach mit einer Neuordnung dazurechnen musste.
  • wenn er verständlicherweise überdies nicht trauen durfte,
  • wenn er mit der Neuordnung uneingeschränkt wohler abgestellt ist,
  • wenn erforderliche Beweggründe des Allgemeinwohls die Rückwirkung erfordern,
  • wenn eine ungültige Gesetzesform durch eine neuartige Bestimmung ausgetauscht wird oder
  • wenn die seitherige Gesetzeslage unbestimmt ist.

Es gibt im germanischem Kriminalrecht vom Rückwirkungsverbot laut Strafgesetzbuch keine Ausnahmefälle ( § 1 StGB ). Der Verfassungshüter hatte bezüglich der Mauerschützenprozesse aber beschlossen, dass das Rückwirkungsverbot nicht gilt, wenn eine Gesetzmäßigkeit für das Gebiet schwersten böser Verbrechens die Strafbarkeit ausschließt. Auf die Radbruchsche Grundrechnung beruft er sich dabei.

Explizit in einer Menge völkerrechtlicher Vereinbarungen niedergesetzt, beispielsweise in Weise in Absatz 9 der Amerikanischen Menschenrechtskonvention und in Absatz 15 des Internationalen Paktes über zivile und politische Rechte ist jenes Prinzip. Das Prinzip ist ebenfalls in landesweiten Rechtsquellen befestigt. Er ist in Deutschland im Charakter 103 Absatz 2 Verfassung festgelegt und er wird in § 1 StGB erneut eingegangen. Eine Rückwirkung dürfte im Verwaltungsrecht oder Steuerrecht gewöhnlich schwer sein.

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Was ist der Unterschied zwischen echter und unechter Rückwirkung?

Die Differenzierung zwischen wirklicher und unrichtiger Rückwirkung gestaltet hat der Verfassungshüter. Der Ältestenrat, der 1. ist, unterscheidet begriffsmäßig tatsächliche Rückwirkung und die unlautere Rückwirkung. Der Ältestenrat, der 2. ist, verwendet demgegenüber seit Jahren diese Wörter, die beide sind, nicht mehr. Zwischen Rückbewirkung von Rechtsfolgen und einer vom Rückwirkungsbegriff selbstständigen tatbestandlichen Rückanknüpfung unterscheidet er sondern.

Die Fragestellung einer zureichend langfristigen Legisvakanz ist jedoch zukunftsbezogen und betrifft den Zeitabschnitt, der zwischen der Verlautbarung und dem Inkrafttreten vergeht.

Wann ist eine echte Rückwirkung zulässig?

Die Echte Rückwirkung tritt ein, wenn der Beginn des zeitlichen Anwendungsbereichs eines Gesetzes auf einen Zeitpunkt festgelegt ist, der vor dem Zeitpunkt liegt, zu dem das Gesetz gültig wird. Ein Einfall, der nachfolgend ändernd ist, in eine erledigte Sachlage, der Vorzeit angehörige Sachlage findet hierbei statt. Eine Echte Rückwirkung würde einer der Grundbedingungen freiheitlicher Verfassungen, dem Prinzip der Verlässlichkeit der Rechtsordnung, widersprechen und ist daher nicht zulässig. Dass ihm eine legitime Handlungsweise nicht zu einem zukünftigen Augenblick ungünstig nachgetragen wird, muss wesentlich jeder darauf trauen können.

Aber getan, wenn werden Ausnahmefälle.

  • das Zutrauen des Staatsbürgers nicht schutzwürdig ist, er daher mit einer Neuordnung dazurechnen musste,
  • eine ungültige Gesetzesform durch eine neuartige Bestimmung substituiert wird,
  • erforderliche Beweggründe des Allgemeinwohls die Rückwirkung erfordern,
  • eine lediglich offiziell verfassungsfeindliche Gesetzesform offiziell ordnungsmäßig mit Rückwirkung abermalig verabschiedet wird
  • oder aber der einstige Gesetzesapparat unbestimmt und verwirrt ist.

Ein Zutrauen, das schutzwürdig ist, kann im letzter Falle von vornherein nicht existiert haben.

Wie bestimmt der 2. Senat Ausnahmen bei der zeitlichen Anwendung von Rechtsfolgen?

Für einen feststehenden Zeitabschnitt auftreten sollen die Rechtsfolgen eines Standards. Der Zeitabschnitt liegt vor der Bekanntmachung. Der Ältestenrat, der 2. ist, bestimmt Prinzip und Ausnahmefälle aber wie der Ältestenrat, der 1. ist, bei der reellen Rückwirkung.

Wie wirkt sich die unechte Rückwirkung auf Rechtspositionen aus?

Bei der unwahren Rückwirkung treten die Rechtsfolgen einer Gesetzesform lediglich nach Kundgabe der Leistungsnorm ein, ihr Sachverhalt erfasst aber Angelegenheiten, die schon vor der Bekanntmachung ins Arbeit gelegt wurden. Wodurch die beteiligte Rechtsposition, in der Vorzeit erworbene Rechtsposition danach später herabgewürdigt wird, knüpfen die Bestimmungen in dieser Fassung an derzeitige, gegenwärtig nicht geschlossene Angelegenheiten mit Rechtsfolgen für die Zukunftsperspektive an.

Sofern die Unechte Rückwirkung grundsätzlich möglich ist, ist bei einer Interessen- und Güterabwägung unter Berücksichtigung des Vertrauensschutzes, der Grundrechte und vom Sinn und Zweck des Gesetzes durch beispielsweise Übergangsregelungen dem Betroffenen Vertrauensschutz dann zu gewähren, wenn sein schutzwürdiges Vertrauen auf den bisherigen Rechtszustand überwiegt.

Regelungen für Vergangenheit?

Ein Standard knüpft für zukünftige Rechtsfolgen in ihrem Sachverhalt an Gegebenheiten aus dem Zeitraum vor Erklärung des Standards an. Der Ältestenrat, der 2. ist, bestimmt Prinzip und Ausnahmefälle aber ebenfalls da wie der Ältestenrat, der 1. ist, bei der unaufrichtigen Rückwirkung.

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Wie wirkt sich die Rücknahme eines rechtswidrigen Verwaltungsakts aus?

Man begegnet im Verwaltungsrecht oft der Rückwirkung von Verwaltungsakten. So wirkt die Aufhebung ( § 48 VwVfG ) eines gesetzwidrigen Verwaltungsakts entweder auf den Augenblick zurück, in dem er verfügt und effektiv wurde oder er verliert seine Auswirkung für die Zukunftsaussicht ( § 48 Absatz 1 Reihe 1 VwVfG ). Die Widerrufung eines zulässigen Verwaltungsakts gilt indessen ( § 49 VwVfG ) i. d. R. lediglich für die Zukunftsaussicht. Ein Verwaltungsakt, bei Geldleistung beziehungsweise Deputaten kann ebenfalls da aber unter strengen Bedingungen, für die Mitvergangenheit zurückgerufen werden ( § 49 Absatz 3 VwVfG ).

Dass am 7. Juli 2010 ein in diesem Bezug herausragender Beschluss des Verfassungshüters gelaufen wurde, ist darauf hinzuweisen. Die anschließende Steuerveranschlagung von schon entstandenen, abgabenfrei erworbenen Mehrwerten kann danach nicht durch den reinen Vorsatz, öffentliche Mehreinkünfte zu erlangen, begründet werden. Vorrangstellung vor nachträglichen Ausweitungen wurde damit dem Vertrauensschutz zugestanden. Aufwertungen, die daher vor Einleitung der neuartigen Gesetzesform schon abgabenfrei eingenommen wurden oder hätten eingenommen werden können, dürfen nicht nachträglich der Steuerveranschlagung unterzogen werden.

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Wie spielt die Rückwirkung von Gesetzen im Völkerrecht eine besondere Rolle?

Die Rückwirkung von Vorschriften im Völkerrecht spielt eine beachtliche Laufrolle. Laut Verhalten. 7 Absatz 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention wird durch das Rückwirkungsverbot nicht ausgelassen, dass jemand wegen einer Handlung oder Unterlassung bestraft oder gestraft wird, die zur Zeitlang ihrer Sichtung nach den von den zivilen Staatsvölkern gültigen einheitlichen Rechtsgrundsätzen verboten war. Zum Beispiel Genozid oder Straftaten gegen die Humanität zählen dazu. Die Strafe von Tyrannen ist auf dieser legalen Grundlage zum Beispiel machbar.

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Wie ist die rechtliche Situation bezüglich Rückwirkung in der er Verfassung?

Es gibt in der Schweizer Staatsverfassung entgegen der Lage in nahezu allen anderen rechtsstaatlichen Staaten, keine Sperre von Rückwirkung, weder von gezierter noch von tatsächlicher. Dass die Funktion von Volksinitiativen verfassungsrechtlich größer aufgestellt ist, liegt dies darin gestiftet. Daher ist es im Zusammenhang einer solchen machbar, eine Gesetzmäßigkeit in der Staatsverfassung zu befestigen, welches nachträglich wirksam ist und außerdem schon vollendete Kasus betrifft. Die Wichtigkeiten im Fundament lediglich die Europäische Menschenrechtskonvention sind ausgenommen davon. Die Wichtigkeiten stehen in der Schweizer Staatsverfassung weiteren größer. Die Erbschaftssteuerinitative stellte ein Exempel für eine nachträgliche Gesetzesänderung in der Schweiz dar. Die Erbschaftssteuerinitative sollte die Steuerveranschlagung von Erbteilen anschließend ab 2012 adaptieren. Vom Volksvertretung mit Verweis auf den Volkswillen zurückgewiesen wurden Antragstellungen an das Gouvernement, diese Rechtsunsicherheit auszulöschen.

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