Welche Bedeutung haben Informationssysteme für die
Unternehmensstrategie und -führung
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Zuletzt aktualisiert: 05.04.2023

Management-Support-Systeme (Abkürzung MSS, zu deutsch: Managementunterstützungssysteme) sind „Unterstützungssysteme für das Management, die vielfältige Bausteine der Informationsverarbeitung (insbesondere des Informationszugriffs, der Ergebnispräsentation, der Kommunikationsunterstützung und der Planung) einschließlich definierter Übergangsstellen zu nicht automatisierten bzw. nicht automatisierbaren Aufgaben zur Unterstützung des Managements bei dessen vielfältigen Aufgaben enthalten“.

Management-Support-Systeme lassen sich – im Sinne der Informationspyramide – beispielsweise wie folgt einordnen:

Kategorisierung von Unternehmenssoftware
Kategorisierung von Unternehmenssoftware

Management Information Systeme (Abk. MIS), Decision Support Systeme (Abk. DSS) und Executive Information Systeme (Abk. EIS) können der Gruppe der Business Intelligence Software zugeordnet werden.

Ein MIS versucht, das Unternehmen in seiner Gesamtheit abzubilden. MIS sind berichtsorientierte Systeme mit schwach verdichteten internen Daten. Diese Systeme sind bei heterogenen Anwendungslandschaften ein besonders geeigneter Lösungsansatz. Das MIS ist das Basissystem, welches den Führungskräften aller Ebenen zugänglich ist.

Decision Support Systems (dt. Entscheidungsunterstützungssysteme, Abk. EUS) bieten spezielle Analysefunktionen zur Unterstützung von Entscheidungen. Es werden Modelle, Methoden und problembezogene Daten zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses zur Verfügung gestellt. Ziel der Software ist es, den Entscheider mit Schlüssel-Kennzahlen, den Stärken und Grenzen des Unternehmens oder Informationen zu einem aktuellen Entscheidungsproblem zu versorgen.

Executive Information Systeme (EIS, dt. Führungsinformationssysteme, Abk. FIS) sind einfache berichtsorientierte Systeme mit hochverdichteten internen und externen Daten. EIS sind insbesondere darauf ausgerichtet, Führungsinformationen zu visualisieren und weisen daher eine hohe Präsentationsorientierung auf. Es wird versucht, die kritischen Erfolgsfaktoren möglichst „vorstandssicher“, also benutzerfreundlich zu verpacken. Typisch sind beispielsweise Ampeldarstellungen, die farblich signifikante Abweichungen von Planwerten anzeigen.

MIS, EUS, FIS und deren Aufgaben
MIS, EUS, FIS und deren Aufgaben

Die verschiedenen Managementunterstützungssysteme können nicht nur nach der Zuordnung zu den einzelnen Managementebenen aufgeteilt werden, sondern auch nach ihrer historischen Entstehungszeit. Dabei sind MIS in den 60er Jahren entstanden, DSS in den 70er Jahren und durch die zunehmende Vernetzung in den 80er Jahren die EIS. Heute werden diese Systeme zusammenfassend als Business Intelligence [BI]-Software bezeichnet.

Das ERP-System (Enterprise Resource Planning) entspricht einem operativen Transaktionssystem wie zum Beispiel SAP R/3 ®. Es beinhaltet die Administrations-, Dispositions- und Abrechnungssysteme für die Bewirtschaftung der Unternehmensressourcen. Zur vollständigen Abdeckung des operativen Bereiches kann zusätzlich Supply Chain Management – Software zum Management der Wertschöpfungskette eingesetzt werden. Im Bereich des Managements der Kundenbeziehungen existiert Customer Relationship Management-Software, welche die Zielsetzung verfolgt, langfristig profitable Kundenbeziehungen zu schaffen.

Management-Support-Systeme, unterteilt in Data Support und Decision Support
Management-Support-Systeme, unterteilt in Data Support und Decision Support 

Wie unterstützen Informationssysteme auf Management-Ebenen?

Eng verbunden mit Management sind die Begriffe Planen und Steuern. Während Planen als systematisches, zukunftsbezogenes Durchdenken und Festlegen von Zielen, Maßnahmen, Mitteln sowie Wegen zur künftigen Zielerreichung verstanden werden kann, ist Steuern auf die Umsetzung der durch die Planung ermittelten Vorgaben ausgerichtet. So kann beispielsweise anhand des Planungshorizonts in operatives, taktisches und strategisches Management unterschieden werden.

Zum strategischen Management gehören Entscheidungen zur Sicherung des langfristigen Erfolgs bzw. zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. Der Planungshorizont reicht bis zu etwa fünf Jahren. Aufgrund der mit diesem langen Planungshorizont verbundenen Unsicherheiten ist die zugehörige strategische Planung noch wenig konkret, sondern gibt vielmehr nur grobe Vorgaben. Strategische Planungen werden vom Top-Management (Inhaber, Geschäftsführer, Vorstand) oder entsprechend angegliederten Stabsabteilungen durchgeführt.

Das taktische Management beinhaltet mittelfristige Entscheidungen zur weiteren Konkretisierung strategischer Vorgaben. Hierzu gehören Entscheidungen über Leistungsfelder, einzusetzende Technologien und Organisation des Leistungssystems. Der Planungshorizont beträgt etwa ein bis drei Jahre. Die Themen sind konkreter gefasst als in der strategischen Planung, können jedoch noch nicht unmittelbar umgesetzt werden. Taktische Planungen werden vom Middle Management (z.B. Leiter Produktion, Leiter Finanzen) durchgeführt.

Das operative Management umfasst kurzfristige Entscheidungen in einem Planungshorizont von etwa einem Jahr. Es ist für die zu erbringenden Leistungen und für den optimalen Einsatz eines gegebenen Leistungssystems verantwortlich. Die operative Planung beschäftigt sich daher mit sehr konkreten und unmittelbar umsetzbaren Alternativen. Diese Ebene wird vom Lower Management (Gruppen- oder Abteilungsleiterebene) durchgeführt.

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