Was beinhaltet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)?

Zuletzt aktualisiert: 27.03.2024

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist ein zentrales Instrument der deutschen und indirekt der europäischen Energiepolitik, das speziell darauf abzielt, den Ausbau von erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung zu fördern. Ursprünglich im Jahr 2000 eingeführt, hat das EEG mehrere Novellierungen erfahren, um den sich wandelnden politischen, technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. 

Das Gesetz spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Ziele der Europäischen Union in Bezug auf Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit, indem es den Fokus auf die Förderung erneuerbarer Energiequellen legt.

Welche Ziele werden mit dem EEG verfolgt?

Das Hauptziel des EEG ist die nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung unter Schutz der Umwelt und der Ressourcen, um damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Konkret sieht das EEG vor, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung signifikant zu erhöhen. Langfristiges Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 eine weitgehend treibhausgasneutrale Stromversorgung zu erreichen. Dies soll durch die Förderung der Entwicklung und Nutzung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie erreicht werden.

Welche Fördermechanismen gibt es?

Das EEG setzt verschiedene Fördermechanismen ein, um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben:

Einspeisevergütungen

Produzenten von Strom aus erneuerbaren Quellen erhalten für einen festgelegten Zeitraum eine garantierte Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom. Diese Vergütungssätze waren ursprünglich festgelegt und sorgten für Planungssicherheit bei Investoren.

Direktvermarktung und Marktprämie

Seit der Reform des EEG im Jahr 2014 wird zunehmend auf die Direktvermarktung des Stroms gesetzt. Produzenten verkaufen ihren Strom direkt am Markt und erhalten zusätzlich eine Marktprämie, die die Differenz zwischen der garantierten EEG-Vergütung und dem aktuellen Marktpreis ausgleicht.

Ausschreibungen für erneuerbare Energien

Die Förderung für neue Anlagen wird seit 2017 größtenteils über Ausschreibungen ermittelt. Dabei wird ein bestimmtes Volumen für den Ausbau festgelegt, für das sich Betreiber mit ihren Projekten bewerben können. Den Zuschlag erhalten die günstigsten Angebote, was den Wettbewerb und die Kosteneffizienz fördern soll.

Welche aktuellen Herausforderungen gibt es?

Das EEG steht vor mehreren Herausforderungen, die seine zukünftige Ausrichtung und Effektivität beeinflussen:

Kosten und Finanzierung

Die Finanzierung der EEG-Umlage, die von allen Stromverbrauchern getragen wird, steht zunehmend in der Kritik, insbesondere hinsichtlich der Belastung für private Haushalte und energieintensive Industrien.

Integration ins Stromnetz

Die zunehmende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen erfordert Anpassungen und Ausbau des Stromnetzes sowie Lösungen für die Speicherung und Verteilung, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Marktintegration

Die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt und die Verringerung der Abhängigkeit von Fördermechanismen sind zentrale Ziele, um eine kosteneffiziente und marktbasierte Energieversorgung zu erreichen.

Europäische Harmonisierung

Die unterschiedlichen nationalen Fördermechanismen innerhalb der EU stellen eine Herausforderung für den Binnenmarkt und die europäische Energieunion dar. Eine stärkere Harmonisierung der Förderpolitik könnte zu einer effizienteren und integrativeren europäischen Energielandschaft beitragen.

##

    👉 Dir gefällt dieser Beitrag?

    Success! Thanks for Your Request.
    Error! Please Try Again.