Was sind branchenneutrale operative Anwendungssysteme?

Zuletzt aktualisiert: 05.04.2023

Branchenneutrale operative Anwendungssysteme orientieren sich oft an standardisierten und teils gesetzlich geregelten Verfahren, wodurch die Branchenneutralität gegeben ist – beispielhaft seien die Personalverrechnung oder die Finanzbuchhaltung erwähnt.

Was sind Anwendungssysteme in der Personalwirtschaft?

Hauptfunktionen der Personalwirtschaft sind:

  • Personalplanung: Planung des Bestands, des Einsatzes, der Besetzung und des Bedarfs sowie die Laufbahnplanung
  • Personalbeschaffung (intern/extern): intern – Stellenausschreibung, Beförderung, Mehrarbeit sowie extern – Ausschreibung, Kontakte mit der Arbeitsagentur und -vermittler, Jobbörsen, Recruiting-Messen
  • Personalreduzierung: Kündigung, Altersteilzeit, Vorruhestand, Ruhestand, Betriebsschließung, Kurzarbeit
  • Personalentwicklung: Eignungsverfahren, Einarbeitung, Aus- und Weiterbildung, Training, Coaching
  • Personalführung: Führungsstil, Motivation, Betreuung, Vorschlagwesen, Anreizsysteme 
  • Personalverwaltung: Stellenbeschreibungen, Zeitwirtschaft, Entlohnung, Abrechnungen, Verwaltung von Krankmeldungen und Urlaubszeiten, Einstellung und Entlassung, Informationsbereitstellung (intern/extern) 

Im Bereich der Personalwirtschaft sind gesetzliche Vorschriften wie Arbeits- und Sozialrecht, Arbeitszeitverordnung, Jugend- und Mutterschutz, etc. zu beachten. Der Betriebsrat ist oftmals in Aktivitäten im Bereich der Personalwirtschaft involviert, bedingt durch Mitbestimmung, Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge.

Was sind Anwendungssysteme im Rechnungswesen?

Das betriebliche Rechnungswesen beinhaltet alle Maßnahmen zur zahlenmäßigen Erfassung, systematischen Aufbereitung und Abbildung wirtschaftlicher Vorgänge innerhalb eines Unternehmens und zwischen einem Unternehmen und seiner Umwelt. Es liefert Informationen sowohl über den betrieblichen Prozess der Leistungserstellung als auch über die finanziellen und leistungsmäßigen Beziehungen des Unternehmens zu seinen Märkten. 

Das betriebliche Rechnungswesen ist nach den Adressaten in externes und internes Rechnungswesen geteilt. Das externe Rechnungswesen ist an außenstehende Interessenten (z. B. Staat, Eigentümer, Gläubiger) gerichtet und liefert diesen Rechenschaft über den betrieblichen Erfolg. Zum externen Rechnungswesen zählen Buchführung (Buchhaltung) und Jahresabschluss. Das interne Rechnungswesen dient der Information der Geschäftsleitung und liefert die Grundlage für Kontroll-, Planungs- und Prognoserechnungen. Zum internen Rechnungswesen gehören Kosten- und Leistungsrechnung sowie statistische Auswertungen.

Bestandteile des betrieblichen Rechnungswesens und Verknüpfung mit <a href=Controlling“ class=“wp-image-213174″/>
Bestandteile des betrieblichen Rechnungswesens und Verknüpfung mit Controlling

Buchführung und Kosten- und Leistungsrechnung bedingen einander und sind eng miteinander verknüpft. Der beispielhafte Kauf eines Rohstoffes ist ein externer Vorgang, der von der Buchführung erfasst wird; der Verbrauch des Rohstoffes wird als interner Vorgang von der Kostenrechnung verarbeitet. Einige Konten (Kosten- und Erlöskonten) finden sich daher sowohl in der Buchführung als auch in der Kostenrechnung.  Auf diese Weise kommt ein großer Teil von Informationen für die Kostenrechnung aus der Buchführung.

Was sind Anwendungssysteme im Vertrieb und Marketing?

Eine Unterteilung von Anwendungssystemen zur vertrieblichen Unterstützung kann nach (Speck, kein Datum) in administrative und dispositive Bereiche vorgenommen werden.

Der administrative Bereich umfasst

  • Angebotsbearbeitung: Angebotskalkulation, Abgaben von Angeboten, Bearbeitung von Kunden- und Interessentenanfragen
  • Auftragsbearbeitung: Erfassen, Prüfen und Verwaltung von Kundenaufträgen
  • Fakturierung: Erstellen von Rechnungen (einschließlich Versandpapieren und Lieferscheinen) anhand des Kundenauftrags, der Preise (Artikel, Transport, Rabatte) und spezieller Konditionen

Der dispositive Bereich umfasst

  • Versanddisposition: Terminverfolgung von Aufträgen, Warenbereitstellung für Lieferungen, Kommissionierung von Waren, Zollberechnung bei Lieferungen ins Ausland, Erfassung des Warenausgangs
  • Versandlogistik (Warenauslieferung): klassisches Anwendungsgebiet für mathematische Optimierungsverfahren – Auswahl geeigneter Transportfahrzeuge (Fuhrparkeinsatz), Beladung der Transportfahrzeuge (Stauraumoptimierung) und  Festlegung von Terminen und Fahrstrecken (Tourenplanung)
  • Außendienstunterstützung (Computer Aided Selling – CAS): Besuchsplanung und -vorbereitung, Auftragsannahme beim Kunden (vor Ort), mobile Angebotspräsentation, Data Base Marketing und das Verfassen von Besuchsberichten

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