Wirtschaftsjuristen im Berufsleben

Wirtschaftsjurist im Berufsleben und wie diese arbeiten.
Wie das Berufsbild des Wirtschaftsjuristen aussieht und wieviel Gehalt einen nach einer erfolgreichen Ausbildung erwarten. Das und mehr erfahren Sie hier.

Ein Wirtschaftsjurist verfügt sozusagen über eine Doppelqualifikation. Sie werden sowohl in Jura- als auch Wirtschaftsthemen ausgebildet und können so in unterschiedlichsten Bereichen tätig werden. Neben juristischen Kernthemen kennen sie sich gut mit wichtigen Inhalten der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre aus. Eingesetzt wird ein Wirtschaftsjurist im Berufsleben hauptsächlich in der Rechtsberatung großer Unternehmen, aber auch in Wirtschafts- und Steuerberatungen, Vertriebs-, Finanz- und Personalabteilungen. Angehende Wirtschaftsjuristen können sich bereits im Studium auf ihre Wunsch-Branche spezialisieren, aber auch danach, zum Beispiel durch verschiedene Weiterbildungen, mit anderen Schwerpunkten tätig werden. Ein Wirtschaftsjurist im Berufsleben beschäftigen sich – je nach Spezialisierung – unter anderem mit Ausarbeitungen im Personalwesen, der Erstellung von Gutachten, allgemeiner Beratung, der Anfertigung von Steuererklärungen, der Bearbeitung von Verträgen oder der Abwicklung von Krediten.

So wird man Wirtschaftsjurist

Es gibt verschiedene Wege zur Ausbildung eines Wirtschaftsjuristen. Man kann Wirtschaftsrecht als eigenständiges Fach studieren. Bachelorstudiengänge werden in der Regel nach sechs bis acht Semestern abgeschlossen und beinhalten Module wie Arbeits- und Privatrecht, Wirtschaftsenglisch, öffentliches Wirtschaftsrecht, Rechnungswesen, Produktion, Steuer- und Volkswirtschaftslehre, EU-Recht, Management und vieles mehr. Zwei-Fach-Bachelorstudiengänge bieten die Möglichkeit, Wirtschaftsrecht mit einem weiteren Studienfach zu verknüpfen. Auch ein Fernstudium oder ein Fernlehrgang zum Geprüften Wirtschaftsjuristen vermittelt neben den relevanten Inhalten aus Wirtschaft und Recht viel zusätzliches Wissen aus beiden Bereichen. Zulassungsvoraussetzungen sind hier meist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, eine zweijährige Berufsausbildung mit anschließender Berufstätigkeit über drei Jahre oder ein gleichwertig anerkannter Vorbildungsnachweis.

Anstellungsmöglichkeiten für Wirtschaftsjuristen

Durch den sehr breit gefächerten Studiengang Wirtschaftsrecht stehen einem Wirtschaftsjuristen unterschiedlichste Tätigkeitsfelder und Branchen zur Auswahl. Ob in Steuerberatungs- oder Wirtschaftsprüfgesellschaften, bei Finanzdienstleistern oder Versicherungen, in Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, in Wirtschaftskammern und -verbänden, bei Unternehmensberatungen, Immobiliengesellschaften oder im Schiedsgericht – die möglichen Branchen und Berufe sind zahlreich. Als Wirtschaftsjurist kann man beispielsweise als Insolvenzverwalter tätig werden. Durch das juristische und wirtschaftswissenschaftliche Wissen können Absolventen die Unternehmen bestmöglich veräußern oder sanieren. Auch die Arbeit als Wirtschaftsprüfer, vor allem in einer der renommierten, großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, ist sehr gefragt. Hier ist der Wirtschaftsjurist für die Kontrolle ordnungsgemäßer Buchführung und die rechtliche Prüfung der Geschäftsberichte verantwortlich. Ähnlich sind auch der Einsatz als Steuerberater oder „Tax Manager“, der vor allem bei grenzüberschreitenden Projekten internationaler Unternehmen zum Einsatz kommt. Wirtschaftsjuristen können auch als Mediatoren arbeiten und zum Beispiel bei Tarifverhandlungen und anderen Rechtsstreitigkeiten zwischen mehreren Parteien vermitteln. Ein spannendes Einsatzgebiet ist auch der Beruf des Compliance Officers. Als solcher sorgt man für Einhaltung des unternehmensinternen Verhaltenskodex und wichtiger Richtlinien, um große Unternehmen vor Korruptionsaffären, Datenschutzskandalen und anderen Haftungsrisiken zu schützen. Als Wirtschaftsjurist kann man sowohl als Angestellter, als auch freiberuflich tätig sein.

Was verdient ein Wirtschaftsjurist?

Die Verdienstmöglichkeiten eines Wirtschaftsjuristen hängen neben Faktoren wie der Größe des Unternehmens, der beruflichen Erfahrung und dem Alter des Angestellten auch vom Bundesland ab. Nach einem aktuellen Vergleich von Gehalt.de (04.2022) verdient ein Wirtschaftsjurist in Hessen 4.267 Euro, in Baden-Württemberg durchschnittlich 3.917 Euro, in Bayern 3.789 Euro und in Berlin 3.476 Euro. Geringer fällt das Gehalt in Sachsen (3.094 Euro), Sachsen-Anhalt (3.045 Euro) und in Brandenburg mit rund 3.098 Euro aus.

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