Qualitätsmanager im Berufsleben

Zahlreiche Normen bestimmen den Betriebsalltag. Die DIN-Norm mag wohl neben der DIN-ISO-Norm die bekannteste sein. Doch auch viele weitere Normvorschriften müssen in bestimmten Betrieben eingehalten werden. Somit versuchen Unternehmen sowie Gesetzgeber Sicherheitsvorkehrungen und Gesundheitsschutz zu gewährleisten, ebenso wie Umwelt- oder Datenschutz. Außerdem sollen Qualitätsnormen die gute Qualität der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen sicherstellen. Qualität drückt sich darin aus, dass das Produkt mit möglichst niedrigem Ressourcenaufwand eine möglichst lange Lebens- und Nutzungsdauer hat. Bei diesen und noch weiteren Aufgaben kommt der Qualitätsmanager zum Einsatz.

Aufgaben

Qualitätsmanager prüfen in Betrieben die Einhaltung dieser Vorschriften. Meistens, wenn sie schon dabei sind, bereiten sie auch Unternehmen gezielt auf die Zertifizierung bei Zertifizierungsstellen vor. Neben der zwar nicht unwesentlichen Gebühren und zusätzlichem Arbeitsaufwand gelten derartige Zertifikate jedoch deutlich als sich schnell amortisierender Wettbewerbsvorteil, denn viele Kunden und Kooperationsunternehmen legen auf die Einhaltung von sinnvollen Normvorschriften viel Wert.

Um diese genannten Zertifizierungen zu erhalten, muss eine Vielzahl von betrieblichen Vorgängen schriftlich dokumentiert werden. Ein Qualitätsmanager hat natürlich nicht von jedem Arbeitsgebiet so viel Ahnung wie die darin seit langem arbeitenden und erfahrenen Mitarbeiter. Somit muss sich der Qualitätsmanager mit sogenannten Audits hinreichend Überblick verschaffen. Audits sind strukturierte Mitarbeiterbefragungen, die den wesentlichen Kern derer einzelnen Arbeitsvorgänge erfassen sollen. Nicht qualitätsgerechte Arbeitsvorgänge muss der Qualitätsmanager verbessern, oder eine Verbesserung initiieren und anschließend die Ergebnisse sichern. Neben der Zertifizierung ist das primäre Ziel des Qualitätsmanagements, ein Qualitätsmanagementhandbuch zu erstellen.

Die Zertifizierungsstelle gibt dabei das Grundgerüst der erforderlichen Informationen und stellt die Anforderungen dar, die der Betrieb erfüllen muss.

So wird man Qualitätsmanager

Selten sind Qualitätsmanager ausschließlich als solche im Unternehmen tätig. Häufig sind es Mitarbeiter des Personalwesens, die zusätzlich mit den Aufgaben des QM betraut werden. Da die Zertifizierungsstellen deren Beurteilungen nur ergebnisorientiert vergeben, ist eine Ausbildung zum Qualitätsmanager für die Erledigung dieser Aufgaben nicht zwingend vorgesehen. Doch viele Bildungsunternehmen, auch die Industrie- und Handelskammer selbst, können die Durchführung von Qualitätsmaßnahmen beschleunigen und bieten zu diesem Zweck Weiterbildungen zum staatlich geprüften Qualitätsmanager mit Prüfung vor der IHK an. Diese Weiterbildung erfolgt oft im 2-Wochen-Intensivlehrgang. Bei Fernstudienunternehmen ist die Tätigkeit detaillierter umschrieben und beträgt einen variablen Zeitrahmen von meist 6 Monate bei etwa 8 Wochenstunden Lernaufwand. Zulassungsvoraussetzungen sind meist nicht vorhanden.

Einsatzgebiet

Auch nach einer Zertifizierung kann diese Zusatzqualifikation im Unternehmen eingesetzt werden. Große Unternehmen veranstalten wöchentliche Qualitätszirkel, um stetig Verbesserungen der Arbeitsvorgänge in die Wege zu leiten. Die Abteilung QM ist in vielen großen Unternehmen zu einer eigenständigen Instanz geworden, in der kräftig „gekaizt“ wird (Kaizen = Veränderung und Wandel zum Besseren).

Die Weiterbildung des staatlich geprüften QM-Managers vermittelt Fähigkeiten, die branchenunabhängig eingesetzt werden können. Zwar ist jeder Mitarbeiter im Grunde an der Optimierung seiner Arbeit interessiert, doch Zertifikat erhöht und untermauert die Mitarbeiterakzeptanz für aufgestellte für Unternehmensrichtlinien und wirkt dem natürlichen Schwund von langjährigem Know-how bei Mitarbeiterwechseln entgegen.

Was verdient ein Qualitätsmanager?

Durchschnittlich erhalten Qualitätsmanager nach deren Angaben auf www.gehalt.de 5.050 € Bruttogehalt monatlich (Stand: 04/2022). Dabei muss jedoch berücksichtig werden, dass diese Angaben meist von Personen stammen, die die Tätigkeit als Qualitätsmanager neben deren eigentlichen hauptsächlichen Aufgabengebieten durchführen.

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